Nussdepot: Warum Aktien von Royal Dutch Shell?

Wie so viele „Investoren“ habe ich in der aktuellen Krise Aktien eines großen Ölmultis gekauft. Im Folgenden werde ich euch kurz daran teilhaben lassen, warum ich mich für die Aktie von Royal Dutch Shell entschieden habe.

Das Sparhörnchen

Meine Variante löst sich ein wenig von den reinen Kennzahlen, die man häufig in Blogs liest und geht mehr auf die Ausrichtung des Unternehmens ein.

Über das Unternehmen:

Shell war am Umsatz gemessen in 2018 das dritt größte Unternehmen der Welt: https://fortune.com/global500/

  • Umsatz ca. 400 Mrd. USD (2018)
  • Gewinn ca. 23 Mrd. USD (2018)
  • Dividende 1,88 USD pro Aktie

2019 kam die Firma etwas unter die Räder:
https://reports.shell.com/annual-report/2019/consolidated-financial-statements/statement-of-income.php

  • Umsatz ca 352 Mrd. USD (2019)
  • Gewinn ca. 12 Mrd. USD (2019)
  • Dividende 1,88 USD pro Aktie

Die IST-Situation durch die Coronakrise macht es mit Sicherheit nicht leichter in diesem Markt gute Zahlen abzuliefern und es wird vermutlich kein gutes Jahr für Shell. Mein Ziel mit dieser Aktie ist aber nicht kurzfristige Spekulation, sondern langfristige Anlage.

Deswegen schauen wir uns mal die Gründe an, warum das Investment trotz der aktuell eingetrübten Situation von mir positiv bewertet wurde.

Die positiven Aspekte:

Shell produziert selbst nur 3,7 Mio Barrel Öl am Tag und ist damit „nur“ der 8. größte Produzent der Welt, während weltweit insgesamt ca 100 Mio Barrel verbraucht werden. https://www.forbes.com/pictures/em45gmmg/7-royal-dutch-shell-3-9-million-barrels-per-day/#56f974bc2f17

Die Firma ist tatsächlich deutlich aktiver den Geschäftsfeldern Verarbeitung und Vertrieb von Ölprodukten. Natürlich kommen auch hier die Margen unter Druck durch die gesunkene Nachfrage, jedoch hat man auch den Vorteil die Rohstoffe nun günstig einkaufen zu können und noch immer die Möglichkeit eine Handelsmarge aufschlagen zu können.

Shell Downstream Supply Chain
Quelle: https://reports.shell.com/investors-handbook/2017/downstream/refining-and-trading-oil-products.html

Lehren aus der Vergangenheit:

Auch in 2016 gab es einen Ölpreis von nur 30 Dollar. Damals hat Shell es geschafft profitabel zu bleiben. Das wird 2020 vermutlich nicht passieren, schließlich sprechen wir von einem Nachfrageschock und langfristig geringerer Nachfrage.
Jedoch ist Shell finanziell so aufgestellt, dass die Firma im Unterschied zu den amerikanischen Fracking Unternehmen nicht pleite gehen wird. Durch das Ausscheiden dieser Marktteilnehmer könnten sich für Shell also interessante Wachstumschancen ergeben.

Aufstellung für die Zukunft?

Seit einiger Zeit versucht die Firma ihr Geschäft zu verändern. Das Unternehmen investiert sporadisch in erneuerbare Energien 1-2 Mrd. USD pro Jahr. Außerdem versucht man auch das Vertriebsnetz nicht mehr nur auf fossilen Brennstoff zu beschränken, sondern baut andere Energieträger aus.

Das Unternehmen stattet einige seine Tankstellen derzeit mit Ultraschnelladetationen aus. Zusätzlich kommen Wasserstofftankanlagen hinzu. Sicherlich sind das zunächst erstmal Leuchtturmprojekte um ein grüneres Image zu erhalten. Allerdings werden so auch Erfahrungen für eine schnelle und effiziente Umrüstung in der Zukunft gesammelt.

Die Tankstellen der Zukunft?

Fazit:

Wenn die Dividende bei 1,88 USD bleibt, werde ich bei meinem Einstandskurs von 11,86€ eine Dividendenrendite von 14,6% erzielen.

Das ergibt 657€ passives Einkommen, bei meinem Investment von 4.500€.

Selbst wenn die Dividende halbiert wird, habe ich noch immer 7,3% Rendite und damit 328€. Ich finde auch dieses Niveau für ein Investment durchaus attraktiv.

Die Ölindustrie wird nicht morgen abgeschafft und auch künftig benötigen wir Energie für unsere Mobilität. Daher denke ich, dass sich auch hier ein Unternehmen mit vorhandener Infrastruktur und großem Budget für Investitionen durchsetzen wird.

Ich bin gespannt, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Bisher sieht es so aus, als hätte ich ein Schnäppchen gemacht. Schließlich stehen schon jetzt Kursgewinne von 37% zu Buche. Ob das langfristig so bleibt, bleibt wie immer abzuwarten.

UPDATE: Shell hat angekündigt die Dividende auf 60 Cent zusammen zu streichen. Damit liegt die Rendite für mich noch bei ca. 5%. Auch wenn das mehr als die erwartete 50% Kürzung ist, bin ich mit meinem Investment noch immer sehr zufrieden.

Weiter zu:

Wie schätzt ihr das Unternehmen im Vergleich zu seinen Wettbewerbern ein?

Disclaimer

Dieser Post "Nussdepot: Warum Aktien von Royal Dutch Shell?" spiegelt meine Meinungen und Erfahrungen zu den dargestellten Themen wieder. Er beinhaltet keine Anlage- oder Investmentempfehlung.

Ausgehende Links sind teilweise Affiliatelinks, für deren Nutzung eine Vermittlungsprovision an mich fließen könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
Ich, Jens Großekatthöfer (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.
Datenschutz
Ich, Jens Großekatthöfer (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.