Sparen im Garten? – Die beste „Investition“ der letzten Jahre

Palim Palim,
heute habe ich einen ganzen Urlaubstag im Garten verbracht. Es war viel Arbeit zu erledigen. Glücklicherweise gab es zwischendurch immer wieder Anlass zur Freude über die beste Garteninvestition der letzten Jahre.

Was ist überhaupt eine Investition?

„Unter einer Investition versteht man in der Wirtschaft allgemein den Einsatz von Kapital für einen bestimmten Verwendungszweck durch einen Investor.“ Quelle: Wikipedia

Dann gehen wir die Investition mal durch:

Investor: Das Sparhörnchen
Verwendungszweck: Optimierung der Grünschnittentsorgung im Garten
Eingesetztes Kapital: 399,99€

Verwendungszweck – Wofür investiere ich?

Über den Investor könnt ihr einfach an anderer Stelle nachlesen. Der Verwendungszweck ist deutlich interessanter. Für eine gute Investition ist es wichtig die Handlungsalternativen zu kennen. Bei der Optimierung der Grünschnittentsorgung handelte es sich um eine Problemstellung, mit einer Auswahl verschiedener Lösungsmöglichkeiten.

Die Ausgangssituation:
Unser kleines Einfamilienhaus hat ein 900m² Grundstück.
Das bedeutet eine große Gartenfläche, die gestaltet und bewirtschaftet werden möchte. Zu Beginn unseres Lebens hier, standen um das Haus herum 16 große Tannen.

Um es kurz zu machen – Es war dunkel in der Hütte – Die Tannen mussten weg.

Unser Garten / Urwald in der Ursprungsversion.

Was macht man also, wenn man 14 von 16 Tannen weg haben möchte?

Lösungsmöglichkeiten für das Problem:

Variante 1: Fällen und entsorgen durch einen Gartenbaubetrieb
Das ist die all-inclusive Version für unsere Problemstellung. Also haben wir kurz im Gartenbaubetrieb angerufen und gefragt was es kostet die Tannen zu fällen und die Äste zu entsorgen. Die Antwort: Zwischen 2.500€ und 3.500€.
Nur das Fällen der Tannen, ohne Entsorgung, wäre mit etwa 1.500€ zu Buche geschlagen. Für eine sparsame Familie wie uns keine Option.

Variante 2: Die Bäume selbst fällen und die Äste entsorgen lassen.
Eine Kettensäge hatten wir zur Hand. Bäume gefällt haben wir auch schon mal. Für Grünschnitt gibt es eine Absetzmulde, die man sich vor das Haus stellen lassen kann. Eine 10m³ Mulde kostet dabei 377,58€. Für die 14 Bäume fielen ca. 32m³ Äste an. Die Stämme wollten wir ohnehin für den Kamin oder eine Feuerschale behalten. Das bedeutet ca. 1.132,74€ Entsorgungskosten.

Variante 3: Die Bäume selbst fällen und die Äste wegbringen.
Für die Entsorgung von Abfällen aller Art hat unsere Stadt einen Wertstoffhof. Dort kann man alles entsorgen, unter anderem auch Grünschnitt. Grünschnitt wird hier mit 10€/m³ berechnet. Für unsere 30m³ wären also 300€ fällig geworden. Allerdings hätten wir für den Transport zum Wertstoffhof noch einen Anhänger benötigt. Für zwei Samstage fallen als Anhängermiete ca. 70€ an.
Diese Variante kostet also insgesamt ca. 370€.

Variante 4: Die Bäume selbst fällen und Entsorgung im Garten.
Diese Variante wäre die günstige 0€ Variante gewesen. Schließlich war die Kettensäge schon vorhanden. Allerdings ist es nicht so einfach 30m³ Äste im Garten zu lagern. Der Stapel, der dabei entsteht ist 2m hoch, 4m lang und 4m breit. Auf diesem Foto von damals ist der Stapel hinten links zu erkennen. Lagerung im Garten für 0€ – unrealistisch.

Hinten links sieht man den großen Stapel Äste und Grünschnitt.

Ich brauchte also eine Möglichkeit diese günstige Variante zu optimieren und den Lagerplatz zu verkleinern. An dieser Stelle kommt die beste Garteninvestition ins Spiel.

Eingesetztes Kapital / das Investitionsobjekt:

Oben habe ich es bereits beschrieben. Das eingesetzte Kapital waren 399,99€ in das Anlagevermögen meiner Gartenausstattung. Um genau zu sein habe ich mir einen Bosch AXT 25TC gekauft. Das Modell ist u.a. Testsieger bei Stiftung Warentest. Im Gegensatz zu den Überlegungen in Variante 1-3 war meine Idee damit die Problemstellung auch für die Zukunft zu lösen.

Bei meinem Bosch AXT 25TC handelt es sich um einen leisen Turbinenhäcksler. Die Bauart wird aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Geräuschentwicklung tatsächlich auch als „Leisehäcksler“ vermarktet. Das bedeutet man kann auch mal während der Mittagspause weiter arbeiten, ohne die Nachbarn zu stören. Das Gerät ist aber nicht dazu da ist im Herbst ein bisschen Laub klein zu machen. Dieser Häcksler frisst komplette Äste bis 4cm Durchmesser und zermalmt sie. Es macht großen Spaß ihm dabei zuzusehen und ihn mit Ästen zu füttern.

Eine solche Investitionsentscheidung fällt mir trotzdem nicht leicht. Schließlich sind 400€ für ein Gartengerät eine Menge Geld. Für die gleiche Summe hätte ich auch Variante 3, den Transport zum Wertstoffhof, in Erwägung ziehen können. Damit wäre ich vermutlich deutlich schneller fertig gewesen, als mit dem Häckseln der Äste und Zweige. Aber die Nachhaltigkeit der Investition hätte gefehlt.

Auch die Miete eines Häckslers wäre denkbar gewesen. Aber nach grober Schätzung wären hierfür Kosten von über 500€ entstanden. Schließlich dauert es einige Zeit, bis man einen so großen Holzstapel abgearbeitet hat.

Außerdem gibt es noch diverse andere Häcksler, die günstiger sind und ähnliche Fähigkeiten haben. Für 150-200€ kann man hier ebenfalls fündig werden.

Alternative Angebote zu Leisehäckslern bei Amazon.

Bei den meisten aufgeführten Geräten hätte ich aber die Sorge gehabt, dass die Qualität nicht passt und es technische Probleme beim Zerkleinern der teilweise 4cm dicken Äste gibt. Also habe ich tief in die Tasche gegriffen und mir den Bosch AXT 25TC gegönnt.

Es hat sich gelohnt.

Rendite meiner Investition in den Bosch AXT 25TC

Jetzt schauen wir uns an, warum der Häcksler die beste Garteninvestition geworden ist.

Gemäß der Auflistung von Variante 1-4, ist der Häcksler nur die zweitgünstigste Alternative. Schließlich ist er 29,99€ teurer gewesen, als die günstigste Variante 3. Die 0€-Variante klammern wir mal aus, wer will schon einen riesigen Haufen Äste langfristig im Garten lagern.

Da der Häcksler es geschafft hat, den kompletten Haufen Äste in mehrstündigem Einsatz abzuarbeiten. Hat er mit seiner ersten Aufgabe Kosten von 370€ vermieden und schon fast den Break-Even erreicht. Somit blieben 29,99€ der Anschaffungskosten gegenüber Variante 3. Die Rendite war somit nach diesem ersten Einsatz Ende 2018 noch negativ -7% auf das eingesetzte Kapital.

In 2019 gab es nur ein paar kleinere Arbeiten im Garten zu erledigen. Bei diesen sind nochmal etwa 4m³ Grünschnitt angefallen. Gemäß Variante 3 also 40€ Entsorgungskosten, 20€ Miete für den Anhänger. Der Häcksler hat sich mit dieser Arbeit vollständig amortisiert und angefangen Geld zu verdienen. Die Rendite 2019 liegt bei 7,5% auf das eingesetzte Kapital.

Heute, im September 2020 steht das nächste Projekt an. Die Zypressen, die auf dem Bild von damals auf der rechten Seite des Gartens zu sehen sind, werden ebenfalls gefällt. Es handelt sich um 12 Bäume, die ca. 9m hoch sind. Es ist Renditezeit für meinen Bosch AXT 25TC.

Die unteren 4m sind geschafft.

Bevor wir die Bäume fällen, haben wir beschlossen die Äste von unten nach oben zu entfernen. Das hat etwas mit unserem nächsten Projekt „Geld sparen beim Zaunbau“ zu tun. Nach grober Schätzung gab es bisher ca. 12m³ Grünschnitt. Rechnen wir mit unserer ehemals günstigsten Variante 3, kämen wir hierfür alternativ auf 120€ Entsorgungskosten + 35€ Miete für einen Anhänger. Also hat der Häcksler in seinem Arbeitseinsatz heute Nachmittag 155€ eingespart und damit eine Rendite von 39% auf das eingesetzte Kapital erwirtschaftet.

Wenn er die 8m³ Grünschnitt, die noch anfallen werden, ebenfalls schafft kommen nochmals 80€ + 35€ Miete für einen Anhänger dazu. Das macht insgesamt 270€ Einsparung und 68% Rendite auf das eingesetzte Kapital allein in 2020.

Keine andere Investition im Garten kann da bisher mithalten. Das Häckselergebnis kann sich ebenfalls sehen lassen. Dieser kleine Hügel Gehäckseltes kann deutlich besser verstaut werden, als der große Haufen Äste. Im Zweifelsfall könnte ich diese übrig gebliebenen 2m³ auch deutlich günstiger zum Wertstoffhof bringen, als in ihrer ursprünglichen Form.

Häckselergebnis meines Bosch AXT 25TC

Mein Ziel ist es aus den gehäckselten Zypressen in 2-3 Jahren wieder vernünftige Erde für unsere Gemüsebeete zu machen. In einem ersten Versuch im Vorgarten hat es schon funktioniert und man konnte die Erde gut nutzen. Somit habe ich noch ein großes Plus zusätzlich zu meiner Anschaffung. Ich spare mir gekaufte Blumenerde und entziehe unserem Garten weniger Nährstoffe.

Fazit:

Manche Investitionen sind auf den ersten Blick nicht die optimale Variante, um ein Problem zu lösen. Oftmals erfordert eine günstige Lösung mehr Arbeit, als eine teure. Allerdings kann es sich langfristig lohnen in Anlagevermögen zu investieren und Dinge selbst zu machen. Ich habe durch das Bäume fällen und verarbeiten viel dazu gelernt. Außerdem war die Arbeit ein gutes Workout an der frischen Luft und hat meiner Gesundheit sicherlich gut getan.


Hast du ähnliche Investitionen getätigt, bei denen du dich regelmäßig darüber freust, wie sie dich beim Geld sparen unterstützen?

Schafft es mir jemand auf diese Art einen Thermomix schön zu rechnen? 😉


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